Seit 2001 findet der Tag des Friedhofs jedes Jahr im September statt. Unter dem Motto „natürlich erinnern“ werden am 19. und 20. September 2020 bundesweit verschiedene Aktionen veranstaltet. Diese sollen auf die Vielfältigkeit des Friedhofes und den kulturellen Aspekt hinweisen. Vor Ort schließen sich Friedhofsgärtner mit unterschiedlichen Gewerken zusammen, um die Vielfältigkeit der Friedhöfe zu zeigen.
Aktionen für Groß und Klein
Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, Bürger für die zahlreichen Funktionen des Friedhofs zu sensibilisieren. Friedhöfe haben eine kulturelle Bedeutung für Menschen und tragen maßgeblich zur Erhaltung des Lebensraums für Tiere bei. Um die Vielfältigkeit des Friedhofes darzustellen, können verschiedene Veranstaltungen durchgeführt werden. Generationsübergreifend lässt sich das gesamte Spektrum des Friedhofs und seine Bedeutung darstellen. Eine Aktion kann beispielsweise die Taschenlampenwanderung sein. Sie ist nicht nur bei Kindern beliebt. Nach Sonnenuntergang wird der Friedhof durch Grablichter und Lichterketten in den Bäumen illuminiert. Dadurch entsteht eine besondere Stimmung, die neue Facetten und künstlerische Arbeiten auf dem Friedhof betonen.
Bedeutung Friedhof für Mensch, Tier und Umwelt
Nicht ohne Grund wurde die Friedhofskultur als immaterielles Kulturerbe ernannt. Sie sind vor allem bekannt als Orte der Stille und Erinnerung. Durch Begegnungen finden Gespräche statt, neuer Mut wird gefasst und Hoffnung geschöpft. Trauernde finden hier einen geschützten Rahmen, um sich von den Verstorbenen zu verabschieden und um ihrer zu gedenken. Durch die Gestaltung mit Blumen und Pflanzen kann die Trauer besser verarbeitet werden, positive Gefühle, wie Wohlbefinden, Entspannung und Frieden können durch den „Grünen Kulturraum Friedhof" ausgelöst werden. Während Menschen an diesen besonderen Orten Ruhe finden, trägt der Friedhof zur Erhaltung des Naturraumes vor allem in den Städten bei. Viele Friedhöfe wandeln sich zu Orten der Nachhaltigkeit, die ressourcenschonend und zukunftsorientiert bewirtschaftet werden. Der Tag des Friedhofs soll genau auf diese Vielfältigkeit hinweisen und informieren.
„Der Tag des Friedhofs ist eine Chance für alle Friedhofsgärtner, Öffentlichkeitsarbeit für ihre eigene Arbeit zu machen. Wenn die Erfahrung zeigt, dass diese Veranstaltung doch nur wenige Besucher auf den Friedhof lockt, sollte die Flinte nicht gleich ins Korn geworfen werden. Auch können Aktionen zum Tag des Friedhofs direkt im Stadtzentrum durchgeführt werden. Hier erreicht man in jedem Fall Aufmerksamkeit. Viele gute Beispiele finden sich in dem Beratungsordner des BdF zum Tag des Friedhofs – niemand muss bei Null anfangen! Und es muss auch keine Ganztagesveranstaltung sein. Eine Lesung in der Friedhofskapelle oder eine Friedhofsführung wären für den Anfang völlig ausreichend. Probieren Sie es aus. Sie werden sehen, es lohnt sich.“, Uwe Stapelmann, Treuhandstelle für
Dauergrabpflege Niedersachen/Sachsen-Anhalt
„Letztes Jahr führten wir den Tag des Friedhofs zum 100-jährigen Bestehen des Waldfriedhofs in Rüsselsheim durch. Organisatorisch etwas aufwendiger, aber es hat sich gelohnt – mit passendem Rahmenprogramm mit Bezug zum Jubiläum! Der Tag des Friedhofs war eine gute Gelegenheit, die verschiedenen Gewerke den Friedhofsbesuchern zu präsentieren“, Jürgen
Sebastian Schmidt, Friedhofsgärtnerei Schmidt, Rüsselsheim