BdF-Nachrichten

„Gräber bewegen“: Bepflanzter Ape-Roller entzückt das Publikum

Friedhofsgärtner setzen mit bundesweiten Jubiläumsaktion ein starkes Zeichen für eine lebendige Erinnerungskultur

(Bonn, 20. Dezember 2016) Gräber sind wichtige Orte der Trauer, der Erinnerung und der Begegnung: Mit dieser Botschaft im Gepäck tourte das peppige und flinke „Gräber bewegen“-Mobil ein Jahr lang durch Deutschland. An jeder der 60 Haltestellen entstanden auf der Ladefläche saisonale Pflanzenkunstwerke der Friedhofsgärtner.

 

Alles begann bei der Wintertagung der Friedhofsgärtner Anfang des Jahres in Bremen. In klirrender Kälte summte das lilafarbene Ape-Mobil – Ape ist die italienische Bezeichnung für Biene – los zu ihrer Deutschlandtour. Wie ein Staffelstab wurde sie ein ganzes Jahr lang von Friedhofsgärtner zu Friedhofsgärtner gereicht und dabei immer wieder aufwendig bepflanzt. Ob auf Marktplätzen, in Einkaufszentren oder in Fußgängerzonen – überall zog der fetzige Hingucker viele Besucher in seinen Bann und sensibilisierte für ein schwieriges Thema.

„Die Erinnerung an die Verstorbenen lebt immer weiter und genau das soll mit der Aktion ‚Gräber bewegen‘ ausgedrückt werden. Die meisten Menschen, die durch die Aktion auf uns aufmerksam geworden sind, haben das erste Mal ganz offen und bewusst über Tod und Erinnerung gesprochen. Durch die aufwendige Bepflanzung des Mobils fanden sie einen leichteren Zugang zu den schweren Themen“, erklärt Birgit Ehlers-Ascherfeld, selbst Friedhofsgärtnerin aus Langenhagen und Vorsitzende des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG). „Mit einer schönen und individuellen Grabgestaltung kann den Hinterbliebenen bei der Trauerverarbeitung sehr geholfen werden. Nicht nur die Gräber, auch die Friedhöfe an sich haben eine wichtige Funktion als Ort der Trauer und Begegnung“, erläutert Birgit Ehlers-Ascherfeld abschließend.

Die rollende Botschaft kam in großen und kleinen Städten an: Von Bremen aus summte das Gefährt weiter über Langenhagen, Seelze, Hamburg, Kiel, Lübeck bis Berlin. Danach freute sich der Spreewald über einen Abstecher, genauso wie viele Städte in Sachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und sogar dem kleinen Saarland. Am vergangenen Freitag endete schließlich die ausgedehnte Spritztour mit dem finalen Halt in Würzburg. Feierlich wurde die Ladefläche durch Birgit Ehlers-Ascherfeld leergefegt: „Die Aktion spiegelt auch die starke verbandliche Gemeinschaft der Friedhofsgärtner wieder, die es bereits seit 60 Jahren gibt. Und das ist besonders schön: Zu den 60 Jahren BdF gesellen sich nun 60 Haltestellen unseres liebgewonnenen Mobils. Ein gutes Zeichen für die Zukunft“.

Eine Deutschlandkarte mit allen Haltestellen sowie weitere Impressionen finden Sie hier.